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Haus der Kunst München, Ai Weiwei - Ausstellung 2009

Sie haben sicher schon einmal die Augen zugekniffen und durch ganz schmale Schlitze ihre Umwelt betrachtet. Vermutlich haben Sie das Gesehene völlig neu erlebt und doch wieder erkannt. Diese verschwommenen, unscharfen Eindrücke lenken manchmal die Aufmerksamkeit, den Fokus auf das Wesentliche und abstrahieren das Wichtige vom Unwichtigen.

Dieses in der Physik (Heisenberg), Philosophie (Platon, Wittgenstein), Mathematik und Technik (Fuzzy-Logik) bekannte Phänomen der „Unschärfe“ spielte auch in der Malerei eine nicht unbedeutende Rolle. Leonardo da Vinci benützte die Unschärfe in seiner Sfumato-Malerei, Rembrandt in seinen Porträts, Caspar David Friedrich und William Turner in seinen Landschaften, um nur einige zu nennen.

Diese grundsätzlichen Erfahrungen aus der Wahrnehmungsforschung und der Bedeutung der Unschärfe in der Geschichte der Malerei haben mich vor Jahren schon ermutigt, mich mit diesen Phänomenen zu befassen. Die historische Entwicklung der Fotografie seit ihrer Erfindung und deren Einfluß auf die moderne Malerei mit all ihren Konsequenzen waren mir Anlass genug, mich schwerpunktmässig mit dem Pictorialismus Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts näher zu beschäftigen. Da ich seit meiner Jugend fotografiere und male war es naheliegend, diese Erkenntnisse mit der Technik der modernen Medien, insbesonders mit der digitalen Fotografie zu verbinden und meine Vorstellungen des „Malens mit der Kamera“ kreativ umzusetzen.


Literaturhinweis: Ullrich, Wolfgang: Die Geschichte der Unschärfe. Berlin: Wagenbach 2002.


© 2021 Wolfgang Bauer D-94496 Ortenburg, Germany
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